Wer Entscheidungen trifft, muss die Konsequenzen auch aushalten können

In den vergangenen zwei Artikeln (Wie Entscheidungen entstehen | Wie es mit einmal getroffenen Entscheidungen weitergeht)  habe ich beschrieben, wie Entscheidungen entstehen und ich habe Ihnen Fragen an die Hand gegeben, wie Sie die Wirksamkeit einer einmal getroffenen (oder vielmehr entstandenen) Entscheidung überprüfen können. Aber was können Sie nun tun, wenn Sie feststellen, dass sich die Umsetzung der Entscheidung nicht so entwickelt, wie Sie es geplant oder erwartet haben?

 

Energie und emotionale Belastbarkeit

Stellen Sie sich vor, Sie haben beschlossen, gemeinsam mit einem befreundeten Unternehmen ein Angebot für ein Projekt abzugeben, das Sie alleine nicht hätten bewältigen können. Schon die Ausarbeitung des Angebotes läuft zäher, als Sie sich das gedacht haben, und dann erst die Verhandlungen mit dem Kunden …

Es kostet Sie Zeit und Energie, das Umfeld zu beobachten und sich auf den neuen Kooperationspartner einzustellen. Vielleicht haben Sie sich mehr von ihm oder ihr erwartet. „Es sind ja nur Anlaufschwierigkeiten, das wird schon werden!“ könnten Sie nun hoffen.

Das ist für Sie anstrengend, aber normal. Unser eigenes Gehirn hilft uns dabei nämlich nicht wirklich, denn: Unser Gehirn ist permanent danach aus, möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Wenig Energie verbraucht es, wenn alles rund läuft und die Umwelt mit unseren inneren Bildern zusammenpasst. Es sucht also vorwiegend nach Informationen, die unsere vergangenen Entscheidungen bestätigen. Ereignisse, die unserer Entscheidung zuwiderlaufen, werden gerne ausgeblendet oder verdrängt. Deshalb ist es für uns so anstrengend nach Informationen Ausschau zu halten, die unseren ursprünglichen Annahmen und Entscheidungsgrundlagen zuwiderlaufen. Und sich dann auch noch einzugestehen, dass eine Entscheidung nicht hilfreich war, ist dann noch einmal herausfordernder, um es freundlich auszudrücken. Das erfordert nicht nur mentale Anstrengung, oft bedeutet das auch ein ordentliches Maß an emotionaler Robustheit. 

 

Im nächsten Artikel werde ich Ihnen beschreiben, welche Reserven Sie brauchen, damit eine Entscheidung erfolgreich umgesetzt werden kann.


Eine Frage der Robustheit

Wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind, wie gehen Sie mit einmal getroffenen Entscheidungen um?

Auf einer Skala von 0 bis 10:

0 … ich halte stur daran fest, nichts kann mich von meinem Weg abbringen

10 … ich bleibe konsequent in der Umsetzung. Wenn sich aber Umstände ändern oder wenn sich neue Erkenntnisse ergeben, dann habe ich kein Problem, die notwenigen Anpassungen vorzunehmen.

 

Danach können Sie sich überlegen, was Sie tun können, um den Wert bei den nächsten Entscheidungen um einen halben Punkt zu verbessern.