Warum das Leben der Unternehmerin so viel schwerer ist als das Leben eines Managers


 

Erfahren Sie, wie Ihnen die Vergesslichkeit helfen kann, ein robustes Unternehmen aufzubauen.

 

Die Unterschiede zwischen einem Unternehmer und einem angestellten Manager lassen sich an vielen Kriterien fest machen:

  • Die Unternehmerin übernimmt in aller Regel eine Lebensaufgabe. Auch, wenn sie mehrere Unternehmen gründet oder übernimmt. Ihr Handeln orientiert sich (fast) immer an einer längerfristigen Perspektive.
  • Im Gegensatz dazu ist die Aufgabe des angestellten Managers in den seltensten Fällen auf die „Ewigkeit“ ausgerichtet. Das beste Beispiel dafür sind die befristeten Geschäftsführer- oder Vorstandsverträge. Das bestimmt die Geisteshaltung der handelnden Person und die Herangehensweise an die Führung eines Unternehmens.
  • Unternehmer riskieren ihr (unternehmerisches) Leben. Die Managerin riskiert ihren Job. 
  • Unternehmerinnen schützen und bewahren ihr Lebenswerk. Manager optimieren Ergebnisse und das im Extremfall quartalsweise.

Das soll keine Wertung sein und es sind nur einige wenige der offensichtlichen Unterschiede. Viel interessanter ist aber das Verborgene, das nicht Offensichtliche. Nicht die gelesenen Bücher sind interessant, die kennen wir ja schon. Viel interessanter sind die nicht gelesenen Bücher. Lassen Sie mich daher ein wenig tiefer in das Wesen des Managers und des Unternehmers eindringen:

 

Übernehmen Managerinnen die Führung eines Unternehmens, dann treffen sie auf eine Geschichte, einen Werdegang und eine Entwicklung des Unternehmens. Sie übernehmen quasi die DNA eines Unternehmens. Dieser DNA können sie Ihren "Stempel aufdrücken". Aus der Epigenetik wissen wir, dass wir die DNA sogar bis zu einem gewissen Grad ändern können. Manchen Managern gelingt das auch in den Unternehmen, die sie führen.

 

Anders die Unternehmerinnen. Gelegentlich übernehmen sie ein Unternehmen mit einer Geschichte. Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn sie das Unternehmen nicht selbst gründen und innerhalb der Familie übernehmen, die Nachfolge des pensionierten Unternehmers antreten oder ein Unternehmen kaufen.  Im Falle des Unternehmers ist das Unternehmen der manifestierte Ausdruck der DNA des Unternehmers. Das gilt ganz besonders, wenn er das Unternehmen selbst gegründet hat, aber auch wenn er das Unternehmen übernommen hat. Dann dauert es eben etwas länger.

 

Das Unternehmen ist der physische Ausdruck der DNA der Unternehmerin. Das ist keine neue und bahnbrechende Erkenntnis. Schon im alten Rom wusste man das. Daher kommt auch der bekannte Sinnspruch: "Wie der Herr, so das G‘scherr!". Wir wissen es schon lange und zitieren es gelegentlich auch. Nur bewusst ist es uns oft nicht und die weitreichende

Bedeutung ist uns oft noch viel weniger bewusst.

 

Lassen wir uns dieses "alte" Wissen einmal ganz bewusst und langsam auf der Zunge zergehen, dann wird langsam klar und deutlich, dass das Unternehmen, die Art und Weise wie es auftritt und wie erfolgreich es agiert, etwas mit der Unternehmer-Persönlichkeit zu tun hat. Das Unternehmen trägt die DNA der Unternehmerin. Weiter gedacht heißt das: Will ein Unternehmer sein Unternehmen weiterentwickeln, dann muss er sich selbst weiterentwickeln.

 

Im Manager-geführten Unternehmen, hat die Persönlichkeit des Managers natürlich Einfluss auf die Art und Weise, wie das Unternehmen als Ganzes agiert. Unternehmensentwicklung setzt dort aber immer - nolens volens - an der DNA des Unternehmens und nicht an der Persönlichkeit des Managers an. Er braucht sich keiner Persönlichkeitsentwicklung unterziehen, auch wenn es oft nicht schaden würde.

Für die Eigentümerin bedeutet Unternehmensentwicklung immer auch Persönlichkeitsentwicklung.

 

So gesehen ist das Führen eines Unternehmens für den Eigentümer immer so wie Psychotherapie, nur viel ärger!

 

Die Managerin riskiert ihren Job, die Unternehmerin ihr (unternehmerisches) Leben. Wer eine Psychotherapie macht, geht einmal im Monat zum Therapeuten, wenn die Situation schlimmer ist auch öfter. Dort wird geredet und im Verlauf der Therapie soll sich im Leben der therapierten Person etwas ändern.  Die Unternehmerin agiert aber am lebenden Objekt. Das ist wie operieren am offenen Herzen. Jede Intervention hat einen direkten Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens.

Das ist eine der Erklärungen, warum das Führen eines Unternehmens für den Unternehmer wesentlich komplexer ist als für den Manager. Tools, Instrumente, Werkzeuge, etc. reichen im Eigentümer-geführten Unternehmen nicht aus. Hier braucht es die Unternehmerin sprichwörtlich mit Haut und Haar.

 

 

Ja, ich weiß: Work-Life-Balance, Burnout-Prävention, Umgang mit Existenz- und Verlustängsten, etc. sind wichtig, wahrscheinlich sogar lebenswichtig. Dafür gibt es ja die Therapie. Bewusste und reflektierte Unternehmensführung heißt für den Unternehmer, permanentes Lernen, permanente persönliche Weiterentwicklung und die permanente Arbeit an der Entwicklung des Unternehmens. Das ist robust.


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