Das Geschäftsmodell – 9 Schritte zu mehr Klarheit

Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie ein Unternehmen Geld verdient. Es gibt auch deutlich kompliziertere Definitionen, aber diese einfache bringt es auf den Punkt.

 

Warum ist es für Sie als Unternehmerin, Unternehmer oder Geschäftsführer wichtig, sich intensiver mit dem eigenen Geschäftsmodell zu beschäftigen?

 

Dafür gibt es gute Gründe:

 

Die Entwicklung einer umfassenden Strategie ist oft ein aufwändiger Prozess – gerade für kleinere Unternehmen. Es fehlt oft die Zeit und die Möglichkeit, tief in Analysen und Recherchen einzusteigen.

 

Die gute Nachricht:


Sich mit dem eigenen Geschäftsmodell zu beschäftigen, ist deutlich einfacher – und ein idealer Einstieg, um später eine durchdachte Strategie daraus abzuleiten.

 

Das bringt Ihnen die Auseinandersetzung mit dem Geschäftsmodell:

 

  • Sie gewinnen Klarheit über Ihre aktuellen Aktivitäten.
  • Wenn Sie das Modell im Team erarbeiten, zeigt sich schnell: Jeder hat oft eine andere Sicht auf das Geschäft.
  • Genau das ist wertvoll! Denn so entsteht eine gemeinsame Sichtweise – ein wichtiger Baustein für bessere Entscheidungen.

Die einfachste Methode: Die Business Model Canvas

 

Die Business Model Canvas (BMC) ist ein einfaches, aber sehr wirkungsvolles Werkzeug. Sie besteht aus neun Feldern, die zentrale Bereiche Ihres Geschäftsmodells darstellen und zeigen, wie diese Bereiche zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen.

 

So funktioniert’s:

 

Drucken Sie sich die Canvas aus oder zeichnen Sie sie einfach auf ein Blatt Papier, ein Flipchart oder Whiteboard. Auch eine Serviette kann reichen, manche großen Ideen haben genau dort begonnen.

 

 

Nutzen Sie Haftnotizen (z. B. Post-its), um die Felder zu befüllen. So bleiben Sie flexibel, können verschieben und neu denken.

Die neun Felder im Überblick:

 

  1. Produkt/Dienstleistung
    Was bieten Sie an? Wenn Sie mehrere Produktgruppen haben: Erstellen Sie für jede eine eigene Canvas.
  2. Kundensegmente & Zielgruppen
    Wer sind Ihre aktuellen Kunden? Wer könnte künftig dazukommen?
  3. Kundenbeziehungen
    Wie gestalten Sie die Beziehung zu Ihren Kunden: vor, während und nach dem Kauf? Persönlich, telefonisch, digital? Was erwarten Ihre Kunden heute?
  4. Marketing- & Vertriebskanäle
    Wie erfahren Kunden von Ihrem Angebot? Wie informieren sie sich? Und wie kommt das Produkt schließlich zu ihnen?
  5. Einnahmequellen & Umsatz
    Wofür zahlen Ihre Kunden tatsächlich? Oft ist es nicht das Offensichtliche.
  6. Schlüsselaktivitäten
    Was muss unbedingt passieren, damit Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung verkauft werden kann?
  7. Schlüsselressourcen
    Was brauchen Sie dafür (z. B. Betriebsmittel, Personal, Know-how, Infrastruktur, Kapital)?
  8. Schlüsselpartner
    Wer unterstützt Sie dabei (z. B. Lieferanten, Vertriebspartner, Franchisenehmer)?
  9. Kostenstruktur
    Welche Kosten entstehen durch Ihre Aktivitäten, Ressourcen und Partner?

Der große Nutzen liegt im "Was-wäre-wenn"

 

Jetzt beginnt der eigentliche Mehrwert der BMC: Sie können flexibel an Stellschrauben drehen und unterschiedliche Szenarien durchdenken.

 

  • Was wäre, wenn Sie eine neue Zielgruppe ansprechen wollen?
    Müssen Sie dann Ihre Vertriebskanäle anpassen? Ihr Produkt verändern? Ein neues Preismodell einführen?
  • Oder wenn Sie Ihr Preismodell ändern müssen?
    Brauchen Sie dann andere Ressourcen, Partner oder eine neue Positionierung?

Mit der Business Model Canvas schaffen Sie die ideale Basis, um Ihr Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und gemeinsam mit Ihrem Team eine klare und vor allem eine gemeinsame Sicht auf Ihr Unternehmen zu erarbeiten.

 

Und wenn Sie ein EPU sind? Dann können Sie Ihre Version mit befreundeten Unternehmer:innen, Kund:innen oder Berater:innen besprechen und herausfordern lassen.

 

 

Sie wollen sich mehr mit der Business Model Canvas beschäftigen? Hier geht es zum Download für einen ausführlicheren Artikel zum Thema.

Das ist Ihnen zu wenig und Sie wollen noch tiefer in das Thema eintauchen? Dann habe ich eine klare Buchempfehlung für Sie. Mein Freund und Kollege Rudolf Greger hat eine wunderbare Anleitung für die Anwendung der Business Modell Canvas verfasst.