Mitarbeiterführung – Strategien für einen eigenen Weg

  • „Alles wird immer schlechter.“
  • Die jungen Leute wollen nicht mehr arbeiten.“
  • „Die Älteren werden zunehmend unzuverlässig.“
  • „Das Bildungsniveau sinkt.“

Das sind nur einige der Aussagen, die ich immer wieder höre.
Stimmen sie? Sind es Ausreden? Oder einfach nur reines Gejammer?

 

Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht.
Aber ich höre da schon lange nicht mehr hin – und gehe lieber meinen eigenen Weg.

 

Mitarbeiterführung ist komplex

Menschen zu führen ist nicht einfach. Man sollte sich mit Psychologie auskennen, am besten auch mit Soziologie. Man sollte Führungsmethoden kennen und möglichst viele Tools und Techniken beherrschen.
Kann sein. Menschen sind komplex – und in Gruppen steigt diese Komplexität noch einmal.

 

Aber auch hier halte ich es so: Ich folge meinem eigenen Weg.

 

Dabei verlasse ich mich auf einige wenige Grundprinzipien. Und das erste und für mich wichtigste lautet:

 

Menschen haben Grundbedürfnisse

Diese Bedürfnisse sind angeboren. Sie haben sich über Jahrtausende hinweg in unserem Gehirn verankert. Es gibt viele Modelle, die diese Grundbedürfnisse beschreiben – am bekanntesten ist sicher die Maslowsche Bedürfnispyramide.

 

Für die tägliche Führungsarbeit finde ich jedoch folgende Darstellung besonders hilfreich:

 

1. Bindung:
Wir alle wollen irgendwo dazugehören. Die Forschung zeigt klar: Soziale Bindungen sind essenziell für unser Wohlbefinden, für unsere Gesundheit und unsere geistige Fitness.

 

2. Orientierung und Kontrolle:
Wir möchten wissen, woran wir sind, und zumindest ein Mindestmaß an Kontrolle über unser Leben haben. Erinnern Sie sich an den Beginn der Corona-Pandemie, als wir von einem Tag auf den anderen unsere Häuser nicht mehr verlassen durften? Viele fühlten sich ausgeliefert und hilflos. Dieses Gefühl der Machtlosigkeit ist zutiefst verstörend, denn es verletzt ein grundlegendes Bedürfnis.

 

3. Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz:
Wir möchten Anerkennung für das, was wir tun – und Kritik möglichst abwehren oder rechtfertigen. Auch das ist ein tief verankertes Bedürfnis.

 

4. Lustgewinn und Unlustvermeidung:
Wir suchen aktiv nach positiven Erlebnissen und nehmen dafür auch Anstrengungen in Kauf. Gleichzeitig versuchen wir, negative Erfahrungen zu vermeiden.

 

Was bedeutet das für Ihre Führungsarbeit?

Es gibt zahlreiche Studien, die untersuchen, wie man Mitarbeiter:innen erfolgreich demotivieren kann. Die Erkenntnisse daraus sind sehr aufschlussreich, denn sie zeigen uns indirekt, worauf es wirklich ankommt.

Einige Beispiele:

 

  • Ignoranz:
    Nicht wahrgenommen zu werden, ist eines der schlimmsten Gefühle. Wer seine Mitarbeitenden ignoriert, verletzt ihr Bedürfnis nach Zugehörigkeit – und schadet damit dem Fundament jeder Zusammenarbeit.
  • Unklare Rolle im Unternehmen:
  • Wer nicht weiß, welchen Beitrag er oder sie zum Gesamterfolg leistet, verliert schnell den Sinn in seiner Arbeit. Das Resultat: mangelndes Engagement und sinkende Motivation.
  •  Fehlendes Feedback:
    Wenn Mitarbeitende ihre Leistung nicht einschätzen können oder kein Feedback erhalten, entsteht Unsicherheit. Das wirkt sich gleich auf mehrere Grundbedürfnisse negativ aus: Orientierung, Selbstwert, Lustgewinn.

Fazit

 

Erfolgreiche Mitarbeiterführung ist eng mit den mit den Grundbedürfnissen Ihrer Mitarbeitenden verknüpft ist. Wer das versteht und bei der täglichen Arbeit berücksichtigt, hat schon einen wichtigen Schritt gesetzt und kann viel bewegen.


Eine Frage der Robustheit

 

Wie sieht Ihre Führungsarbeit aktuell aus?
Wie engagiert, motiviert und kompetent sind Ihre Mitarbeitenden und Projektpartner?

Und ganz wichtig: Was können Sie tun, um Ihre Situation zu verbessern (besser geht immer)?