Der Arbeitskräftemangel und Mitarbeiterführung – Wie Sie als Unternehmerin oder Unternehmer vom Arbeitskräftemangelmangel profitieren können

Der Fachkräftemangel ist da und er wird bleiben, und er hat sich zu einem Arbeitskräftemangel ausgewachsen. So viel steht fest. Ein kurzer Blick auf die Geburtenstatistik reicht aus. Der derzeitige wirtschaftliche Abschwung wird nur eine marginale Erleichterung bringen. Von der Politik können wir uns keine Lösung erwarten, zumindest keine schnelle. So viel steht auch fest.

 

Es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als unser unternehmerisches Schicksal in Bezug auf unsere Mitarbeiter:innen selbst in die Hand zu nehmen. Dafür reicht es aber nicht aus, mehr Geld in Employer-Branding zu investieren, um Ihr Image als Arbeitgeber ein wenig aufzupolieren.

 

Immer wieder höre ich von meinen Handwerkern, von befreundeten Unternehmer:innen, Klienten, Workshopteilnehmern etc., dass die Mitarbeitenden heute faul seien, weniger qualifiziert seien als früher, nicht mitdenken, nicht mehr loyal seien und so weiter …

 

Vielleicht ist das wirklich so. Das möchte ich gar nicht bestreiten. Aber, und da bin ich mir ganz sicher, wir Menschen würden eigentlich schon gerne gut arbeiten. Wir Menschen sind nicht grundsätzlich faul und desinteressiert, es bereitet uns schon Freude, uns anzustrengen und dafür ein gutes Gefühl zu ernten. Wenn das auf unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht zutrifft, dann müssen wir uns oft selbst an der Nase nehmen. Dann könnten wir uns zum Beispiel fragen, ob wir da nicht in unserer Rolle als Führungskraft eine ungenügende Arbeit leisten.

 

Die auf Produktivitätssteigerung spezialisierte Unternehmensberatung Proudfoot hat vor etlichen Jahren eine Studie veröffentlicht. Darin haben sie untersucht, warum Unternehmen nicht in der Lage sind, ihre Produktivitätsreserven zu heben. Das Ergebnis war erstaunlich, denn:

 

Die befragten Führungskräfte haben angegeben, dass sie selbst daran schuld seien, weil sie ihre Mitarbeiter schlecht ausbilden, schlecht einteilen, ihnen zu wenig Feedback geben etc.

 

Mir fallen da durchaus noch ein paar Gründe ein:

  • es werden schlechte Arbeitsmittel – oft aus einem falschen Spargedanken – zur Verfügung gestellt,
  • Leistungen werden nicht wahrgenommen,
  • die Arbeit wird schlecht organisiert
  • etc.

So werden die Mitarbeiter daran gehindert, ordentlich zu arbeiten.

 

Wenn wir also über den Arbeitskräftemangel sprechen, dann könnten wir einmal anfangen, unsere eigene „Baustelle“ in Ordnung zu bringen. Damit erreichen wir mehrere Effekte:

  • Wir heben möglicherweise ungeahnte Produktivitätsreserven.
  • Die Mitarbeitenden haben plötzlich mehr Freude an ihrer Arbeit. 
  • Wir werden als Arbeitgeber attraktiver.
  • Unsere Kunden bemerken, dass kompetente und engagierte Menschen bei uns arbeiten. 
  • und noch mehr …

Damit lösen wir den Arbeitskräftemangel nicht.  Aber Sie bringen sich in eine relativ bessere Position als Ihre Mitbewerber:innen. Denn:

 

 

Wenn ich mein Umfeld und meine Dienstleister so beobachte, dann stelle ich durchaus fest, dass hier noch ein ordentlicher Nachholbedarf besteht. Wenn Sie es also schaffen, Ihre bestehende Mannschaft gut einzusetzen, robuste Abläufe schaffen und Sie mit Ihrem Team sehr gute Qualität abliefern, dann fangen Sie an, vom allgemeinen Arbeitskräftemangel zu profitieren.


Eine Frage der Robustheit

 

Auf einer Skala von 1 bis 10, wie schätzen Sie den Stand Ihres Unternehmens ein:

 

1 …… Die volle Katastrophe! Ich bin permanent dabei, Feuerwehr zu spielen. Ich muss meinen Mitarbeitenden laufend hinterher kontrollieren und deren Fehler ausbessern. Die Fluktuation ist hoch und ich muss nehmen, was ich bekomme.

5 …. Na ja, meine Mannschaft passt ganz gut. Da sind ein paar dabei, die wirklich gut arbeiten, aber auch einige, die mich gelegentlich verzweifeln lassen. Neue Mitarbeitende zu finden ist schwierig.

 

10 …. Kein Problem! Wenn ich Mitarbeitende brauche, dann finde ich sie. Meine Mannschaft ist kompetent und engagiert und wird von meinen Kunden und Kundinnen gelobt.